Multipolar: 25-03-2025,

Russlands Außenminister benennt Nato-Osterweiterung als wesentlichen Konfliktursprung / Beidseitiges Interesse an „normalen Beziehungen“ zwischen Russland und USA / Multipolare Weltordnung bietet Chancen

25. März 2025

Moskau.

(multipolar)

Russlands Außenminister Sergej Lawrow zufolge wird der Ukraine-Konflikt erst dann gelöst, wenn dessen „ursprünglichen Gründe“ berücksichtigt werden. Hierzu zähle auch die Nato-Osterweiterung, erklärte er in einem Interview in Moskau mit den US-amerikanischen Journalisten Mario Naufal, Larry Johnson und Andrew Napolitano. (12. März) Die Expansion der Nato seit Ende des Kalten Kriegs bedrohe Russland, was auch US-Präsident Donald Trump anerkannt habe. Eine interessengeleitete Zusammenarbeit zwischen Russland und den Vereinigten Staaten sei etwa in wirtschaftlicher Hinsicht möglich. Lawrow begrüßte zudem Kooperationen im Rahmen einer multipolaren Weltordnung. Das Interview wurde auch auf der Webseite des russischen Außenministeriums veröffentlicht.

Lawrow, der seit 2004 Außenminister Russlands ist, betonte die Entstehungsgeschichte des Konflikts. Er erinnerte an das Versprechen, dass sich „die Nato keinen Zoll nach Osten bewegen werde“ und an den Zwei-plus-Vier-Vertrag laut dem auf früherem DDR-Staatsgebiet keine Infrastruktur des Nordatlantikbündnisses stationiert werden darf. „Und das wird immer noch verletzt.“ Weiter erwähnte er die Aufnahme der drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen in die Nato, die einst Teil der Sowjetunion waren. Russland habe diese Entwicklung „mit großer Enttäuschung“ zur Kenntnis genommen. Des Weiteren habe Moskau in der Vergangenheit aktiv darum geworben, in sicherheitspolitische Kooperationsprozesse mit euroatlantischen Strukturen eingebunden zu werden, einschließlich der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und des Nato-Russland-Rates.

 » Lees verder