RT-Duits: 15-09-2024,

15 Sep. 2024 07:15 Uhr

Im zweiten Teil sinniert der Balkonist über eine merkwürdige Audioinszenierung des westdeutschen Rundfunks, wonach Russland bedrohliche Spionage betreibe. Der WDR klärte auf, woran man potenzielle Spione in der Nachbarschaft erkennen könne.

Eine Lesermeinung von Mikhail Balzer

Beim nächsten Treffen mit seinem Freund Sergej kam noch ein erstaunlicher Aspekt der offenbar um sich greifenden “Spionitis” hinzu, die unser Balkonist zufällig bei der Suche nach neuen Radioproduktionen gefunden hatte. Als ehemaliger Tontechniker ist er seit jeher Fan des thematischen Radiojournalismus und der gut gemachten Hörspiele traditioneller Art, welche heuer leider mangels Qualität im Aussterben begriffen sind. In der ARD-Audiothek fand er nun aber überraschend den Thriller “Die Anschlags – Russlands Spione unter uns“. Zunächst sei der geschätzte Leser mit den gleichen Informationen versehen, die er am selben Abend Sergej und Kater Murr III präsentieren wollte.

Gedanken des Balkonisten: Spionitis – Wie fühlen sich Spätaussiedler im Deutschland der Zeitenwende?

Trotz des reißerischen Titels war es natürlich kein Thriller, sondern “ein sechsteiliger serieller Storytelling-Podcast”, der gemäß dem Vorwort in der WDR-Mediathek als “eine Kooperation der WDR Featureredaktion und der Recherchekooperation von WDR und NDR” bezeichnet wird. Das kann, nein: Das muss ja für Qualität sprechen! Allein schon aufgrund der bombastischen Worthülsen-Ungetüme dieser Einführung. Die Radioproduktion wurde bereits im Juni ausgestrahlt und behandelt die Geschichte des im Jahre 2011 festgenommen Spion-Ehepaars Anschlag (sie trugen tatsächlich diesen (Tarn-)Namen). Soweit zunächst, so faktisch.

Im zugehörigen Trailer vernimmt der Zuhörer jedoch bereits Erstaunliches – und überlegt: Wäre dies nicht im qualitätsgesicherten öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesendet worden,

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