RT-Duits: 13-11-2024,

13 Nov. 2024 11:17 Uhr

Nach Jahrzehnten der Annäherung wächst die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland wieder, sagt Ralf Niemeyer. Migration und der Ukraine-Konflikt verstärken das Gefühl vieler Ostdeutscher, Bürger zweiter Klasse zu sein – mit wachsender Unterstützung für Protestparteien.

Ralf Niemeyer: Das vereinte Deutschland ist heute gespaltener denn je

Quelle: Sputnik © Boris Babanow

Die Teilung Deutschlands in Ost und West ist heute, nach dem Zustrom von Migranten und dem Beginn des Konflikts um die Ukraine, stärker als je zuvor seit der Ära des Kalten Krieges. Die Ostdeutschen fühlen sich nach wie vor benachteiligt, meint der Autor Ralf Niemeyer in einem Interview mit RIA Nowosti:

WSI: Mehr als jeder zehnte Deutsche lebt in

“Heute, 34 Jahre nach der Wiedervereinigung, sehen wir, dass das Land gespaltener ist als je zuvor. Die Menschen im Osten fühlen sich als Bürger zweiter Klasse. In den 90er-Jahren verloren viele ihre Arbeit, westdeutsche Unternehmen erhielten Subventionen, kauften Land und Industrie auf, entließen Menschen, schlossen Betriebe, nahmen das Geld und zogen zurück in den Westen.”

Seit etwa 20 Jahren habe sich die Situation stabilisiert und die Unterschiede seien nicht mehr so deutlich spürbar gewesen, so Niemeyer. In den Jahren 2014 und 2015 hätten die Spannungen jedoch wieder zugenommen. Dies sei auf die Migration zurückzuführen, als mehr als eine Million Menschen ins Land gekommen seien.

Hinzu komme die Haltung der Bundesregierung in der Krim-Frage. Die Ostdeutschen hätten auf die schnellen Schuldzuweisungen an Russland und die Forderungen nach Sanktionen ablehnend reagiert. Westdeutsche Medien machten ihnen nun zusätzlich zum Vorwurf,

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