RT-Duits: 30-12-2024,
30 Dez. 2024 21:35 Uhr
In den USA werden wenige Konsumentenkredite bei Banken aufgenommen, dafür viele Schulden über Kreditkarten. Daher ist der Stand der Kreditkartenschulden immer ein gutes Anzeichen dafür, ob den Menschen das Geld zum Leben reicht.
Quelle: www.globallookpress.com © Aleksander Polyakov
Sie sind einer der wichtigsten Indikatoren für die finanzielle Lage der Bevölkerung in den USA, die Kreditkartenschulden und die zugehörigen Ausfallraten.
Mitte 2023 hat der Gesamtbetrag, mit dem US-Amerikaner bei den Kreditkartenunternehmen verschuldet waren, erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar überschritten, nachdem die Verschuldung 2022 und 2023 um 270 Milliarden Dollar angestiegen war. Nachdem während der Corona-Krise in den USA recht großzügig Geld in der Bevölkerung verteilt worden ist, erhielten zahlreiche zusätzliche Kunden mit niedrigen Einkommen Zugang zu Kreditkarten.
In den ersten neun Monaten 2024 haben nun die Kreditkartenunternehmen 46 Milliarden als uneinbringbar abgeschrieben – über 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Betrag seit 14 Jahren, also seit dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise.
Der Chef des Finanzanalyseunternehmens Moody’s Analytics erläuterte dazu gegenüber der Financial Times: “Haushalten mit hohen Einkommen geht es gut, aber das untere Drittel der US-Konsumenten ist pleite. Ihre Sparquote liegt jetzt bei null.”
Dabei spielte auch die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (FED) eine Rolle, die die Zinsen erhöht hat, nachdem die Inflation deutlich gestiegen war. Dadurch gerieten die Bezieher unterer Einkommen gleich von zwei Seiten in die Zange.