Telepolis: 13-11-2024,

Mann der offenen Worte: Rob Bauer. Bild: nato.int

Die Nato hält ihre Truppen aus der Ukraine heraus. Grund ist die atomare Bedrohung durch Russland. Was der Militärchef des Bündnisses dazu sagt, lässt aufhorchen.

Nach Ansicht von Admiral Rob Bauer, dem Vorsitzender des Nato-Militärausschusses hat die Angst vor einem Einsatz von Atomwaffen durch Russland westliche Staats- und Regierungschefs bisher davon abgehalten, eigene Truppen zur Unterstützung der Ukraine in den Krieg zu schicken. Das sagte der Niederländer auf einer vom International Institute for Strategic Studies (IISS) organisierten Diskussion.

Bauer erklärte, dass die Taliban in Afghanistan, gegen die Nato-Truppen kämpften, im Gegensatz zu Russland keine Atomwaffen besaßen. Dies sei ein entscheidender Unterschied und Risikofaktor, den die Allianz berücksichtigen müsse. Wörtlich sagte Admiral Bauer:

Es ist immer einfach, im Nachhinein zu sagen, dass (die Angst) dumm war, aber wenn man die Verantwortung für dieses Risiko übernehmen muss, ist es eine andere Diskussion.

Admiral Rob Bauer, dem Vorsitzender des Nato-Militärausschusses

Zu Beginn des Krieges hätten die Staats- und Regierungschefs westlicher Staaten laut Bauer noch gezögert, die “roten Linien” des Kremls zu überschreiten. Inzwischen habe die Ukraine jedoch fast das gesamte Waffenspektrum erhalten, bis zu F-16-Kampfjets.

Der Admiral betonte, dass die Nato sicherlich in der Ukraine interveniert und Russland hinausgedrängt hätte, wenn Moskau keine Atomwaffen besäße. Doch die nukleare Bedrohung durch den Kreml habe die Situation grundlegend verändert und zu einer vorsichtigen Herangehensweise geführt.

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