Transition News: 29-05-2025,

Die spanische Regierung treibt das Verwirrspiel um die Ursachen des Blackouts, der am 28. April fast die gesamte spanische Halbinsel, Portugal und einige Gemeinden in Südfrankreich lahmlegte, weiterhin voran. Statt Klarheit zu schaffen, wird Chaos gesät. Auch mehr als einen Monat nach dem Netzkollaps ist die Regierung nicht vorangekommen bei ihrer Aufklärungsarbeit.

Nach wie vor behaupten sowohl Regierungschef Pedro Sánchez als auch das multinationale Unternehmen mit spanischen Wurzeln, Red Eléctrica, der massive Stromausfall habe nichts mit dem Mangel an Strom aus Atomkraftwerken oder mit der Abhängigkeit von erneuerbaren Energien zu tun gehabt (wir berichteten hier, hier, hier und hier).

Meinungen, die vom offiziellen Narrativ abweichen, sind unerwünscht. Jetzt hat sich die Regierung Sánchez sogar mit der britischen Traditionszeitung The Telegraph angelegt und einen Artikel ihres Wirtschaftsredakteurs als Falschmeldung bezeichnet.

In seinem Beitrag hatte Ambrose Evans-Pritchard der spanischen Regierung vorgeworfen, den Blackout absichtlich provoziert zu haben, um die Kapazität der erneuerbaren Energien im Vorfeld des geplanten Atomausstiegs zu testen. Dieses Experiment sei schiefgegangen – und «für dieses Fiasko müssten Sánchez und seine Partei PSOE vor ein politisches Gericht» gestellt werden, hatte er vorgeschlagen (wir berichteten).

Die Wellen um den Artikel schlugen in Spanien hoch: Wissenschaftsministerin Diana Morant bezeichnete ihn als «Schwindel» und «Verschwörungstheorie» und erklärte, «wir müssen mit aller Entschiedenheit reagieren». Denn was die Zeitung veröffentlicht habe, sei «eindeutig eine Anschuldigung gegen die spanische Regierung».

 » Lees verder