Transition News: 11-09-2024,
Veröffentlicht am 12. September 2024 von KD.
Die Corona-Lockdowns hatten vor allem für Kinder und Jugendliche negative psychische Folgen (z.B. hier und hier). Eine neue Studie entdeckte nun, dass die Gehirne Jugendlicher eine überraschende Metamorphose durchmachten. Die Forscher der University of Washington stellten fest, dass die Lockdowns die Hirnentwicklung beschleunigten, besonders bei Mädchen.
Die in Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Arbeit, über die Study Finds berichtet, zeigt die neurologischen Auswirkungen der Covid-Maßnahmen, insbesondere der der sozialen Isolation, auf die verletzlichsten Gehirne. Demnach fand eine beschleunigte Alterung der jugendlichen Gehirne statt.
Die Forschung, die 2018 als Untersuchung zur typischen Hirnentwicklung begann, wurde durch die «Pandemie» auf eine neue Bahn gelenkt. Die Wissenschaftler analysierten die Dicke der Großhirnrinde, der äußersten Schicht des Gehirns, die mit dem Alter allmählich dünner wird. Dieser Prozess, der als Zeichen der Gehirnreifung gilt, erfolgt normalerweise sukzessive während der gesamten Pubertät. Allerdings scheint die Pandemie diesen Vorgang beschleunigt zu haben, vor allem bei Mädchen.
Bei Mädchen alterten die Gehirne im Durchschnitt 4,2 Jahre schneller, bei Jungen 1,4 Jahre. Besonders betroffen bei Mädchen waren Hirnregionen, die für Gesichtserkennung, Emotionsverarbeitung und soziales Verständnis wichtig sind, wie der Gyrus fusiformis, die Inselrinde und der Temporallappen. Die Autoren erläutern:
«Für Frauen sind Beziehungen zu Gleichaltrigen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Selbstidentität, und Frauen verlassen sich bei der emotionalen Unterstützung stärker auf diese Beziehungen als Männer.