Transition News: 28-06-2025,

Manchmal lohnt es sich wirklich, langsam zu lesen: in einem Buch, nicht nur am Bildschirm. Die Worte, die Sätze wirken und sich anrühren lassen von einer tieferen Dimension; das Mitgemeinte wahrnehmen, über das sich eine Erzählung erst entfaltet und das keine «KI» bekommt.

Ich meine eine jener «Räuberpostillen», für die das Alte Testament bei vielen verschrien ist. Gewalt in einem frommen Buch; da müsse man sich ja über nichts mehr wundern, ist immer wieder zu hören. Über nichts mehr? Schauen wir doch hinein in die Geschichte, schlagen die Bibel auf beim 20. Kapitel im 2. Buch Chronik und lesen jenes Kapitel mit reduzierter Geschwindigkeit. Oder drucken es aus über diesen Link.

Worum geht es dort? Letztlich um die Frage, wer über wen triumphiert: die Umstände über den Glauben oder der Glaube über die Umstände.

Ein Nachfolger von König David residiert weiterhin in Jerusalem: Joschafat, Mitte des 9. Jahrhunderts vor Christus. Ein verbündetes Herr «von jenseits des Salzmeers» tritt auf den Plan. Späher berichten dem König von diesem Aufmarsch. Dieser erfaßt sofort die Tragweite der Lage. Er «fürchtete sich», heißt es (Vers 3), und kurz darauf bekennt er auch öffentlich: «Wir wissen nicht, was wir tun sollen» − mit dem Nachsatz: «sondern unsere Augen sehen nach dir».

In diesem Gebet steckt schon der Keim der Antwort. Aber machen wir hier nicht zu schnell! Beeindruckt am ersten Abschnitt (Verse 1-4) hat mich der Dreischritt des Königs:

  • Er sieht die Dinge an,

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