Manova: 29-04-2025, Aufbruch oder Abbruch? — Die Medien im Wandel der Finanzierung

Es ist eine paradoxe Zeit: Während klassische Printmedien sterben und öffentlich-rechtliche Anstalten in ihren Selbstverständnissen taumeln, feiern gemeinnützige Projekte ihren Aufstieg zur moralischen Instanz. Sie heißen Correctiv, Netzwerk Recherche, Kontext oder FragDenStaat, und sie gelten als Gegenmittel zur Vertrauenskrise der Medien. Doch wer sie finanziert, bestimmt oft, was gesagt werden darf. Und was besser nicht.

Der Begriff „gemeinnützig“ klingt harmlos, nach bürgerschaftlichem Engagement, nach idealistischer Recherche. Doch hinter den Kulissen stehen milliardenschwere Stiftungen: Open Society Foundations, die Rudolf-Augstein-Stiftung, die Schöpflin-Stiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und viele mehr. Sie fördern Projekte, Initiativen, Redaktionen. Und sie fördern einen Journalismus, der Haltung zeigt. Doch was bedeutet das, wenn diese Haltung immer häufiger mit Regierungsnarrativen, Transatlantiklinien oder Nichtregierungsagenden übereinstimmt?

Gemeinnützigkeit ersetzt zunehmend das klassische Geschäftsmodell des Journalismus: Anzeigenkunden, Abo-Modelle und Leserbindung. Das klingt progressiv. Doch es birgt Risiken. Denn die Leser sind nicht mehr die Auftraggeber. Die Spender sind es.

Und die Spender sind oft keine neutralen Kräfte, sondern Akteure mit Einfluss, Interessen und strategischer Agenda.

Correctiv etwa, vielfach ausgezeichnet, arbeitet mit Partnern wie der Google News Initiative, dem European Journalism Centre und der Open Society zusammen. Die Recherchen wirken unabhängig, doch die Finanzierung lässt Zweifel zu. Wer zahlt für Investigativjournalismus, der regelmäßig gegen „Verschwörungserzählungen“ vorgeht, aber nie über westliche Kriegsverbrechen, Lobbyverflechtungen oder geopolitische Doppelmoral schreibt? Ist das Zufall? Oder Struktur?

Auch FragDenStaat, ein Projekt der Open Knowledge Foundation, wirkt wie ein demokratisches Leuchtfeuer und leistet zweifelsohne wichtige Arbeit.

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