Manova: 01-07-2025,

Airbase-Mitarbeiter und Anwohner haben sich im Laufe der vergangenen Dekade wohl schon daran gewöhnt: Alle Jahre wieder versammeln sich für rund eine Woche ein paar Hände voll Menschen – schwankend zwischen dreistelliger und vierstelliger Teilnehmerzahl –, um durch Proteste eine Schließung der US-Relaisstation Ramstein zu erwirken. Den guten, menschlichen Gründen und Argumenten der Protestler stehen wirtschaftliche und teils existenzielle Abhängigkeiten und Interessen der Anwohner entgegen. Mit der unpopulären Forderung nach einer Schließung der Airbase gewinnt man im Landkreis Ramstein-Miesenbach keinen Blumentopf, allerhöchstens die Antipathie der Anwohner. Und vielleicht verspürt der eine oder andere sogar Genugtuung, wenn er oder sie bemerkt, dass der Kreis der Protestierenden kleiner wird.

Klein war, gemessen an der Teilnehmerzahl, das diesjährige Protestcamp wahrlich. Abgesehen vom Auftaktjahr 2015 sowie der Unterbrechung durch die Militäroperation Corona war die Teilnehmerzahl noch nie so niedrig. Im Friedenscamp belief sich die Zahl auf wenige hundert Teilnehmer. Bei der Protestkundgebung mit anschließendem Protestzug durch Kaiserslautern verhielt es sich nicht sonderlich viel anders. Das war kein Vergleich zu Demonstrationen der 2010er Jahre, als zum Protestgipfel zusätzlich über tausend Menschen mit Bussen anreisten.

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Foto: Nicolas Riedl

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Foto: Nicolas Riedl

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Foto: Nicolas Riedl

Woran liegt das genau, war der Anlass doch nie drängender als diesjährig? Vielleicht weil einige Friedensbewegte sich schon an genau die Feststellung gewöhnt haben, dass es Jahr für Jahr so drängend ist wie nie zuvor? Hat man sich an das kontinuierliche Ansteigen der Kriegsgefahr gewöhnt? Verbunden mit der „Erkenntnis“,

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