Transition News: 01-07-2025,
Harvard erlebt derzeit politisch kühle Zeiten. So ergibt eine Untersuchung der Trump-Regierung, dass die Elite-Uni die Bürgerrechte jüdischer und israelischer Studenten verletzt hat. «Harvards öffentliche Zusagen, seinen Disziplinarrahmen für Belästigung und Fehlverhalten zu verbessern, reichen nicht aus, um das, was an schwerwiegenden Befunden ermittelt wurde, sinnvoll anzugehen», sagt etwa Paula Stannard, Direktorin des Büros für Bürgerrechte des US-Gesundheitsministeriums HHS.
Die Regierung Israels sieht sich derzeit besonders scharfer Kritik ausgesetzt insbesondere ob ihres Vorgehens gegen die Palästinenser. Der israelisch-deutsche Soziologe und Philosoph Moshe Zuckermann etwa spricht in einem bei TN veröffentlichten Interview von einem fortgesetzten israelischen Vernichtungsfeldzug und meint gar, «Israel wollte nie Frieden».
Kritik an Israel wird derweil mitunter schnell als antisemitisch abgekanzelt. Nach einem gewalttätigen Vorfall in Boulder (Colorado) zum Beispiel, bei dem ein Angreifer namens Mohammed Sabry Soliman, ein ägyptischer Staatsbürger, «Free Palestine» gerufen und Molotow-Cocktails auf Teilnehmer einer Versammlung für israelische Geiseln geworfen haben soll, präsentierte der republikanische Abgeordnete Gabe Evans im Juni eine nicht bindende Resolution. Ihr zufolge soll «Free Palestine» ausdrücklich zu einem antisemitischen Slogan deklariert werden.
Doch so schrecklich und verurteilungswürdig die Attacke auf die Demonstranten, so absurd erscheint es, einen Slogan wie «Free Palestine» grundsätzlich als antisemitisch abzukanzeln. Denn freilich hegen nicht all diejenigen, die sich für die Rechte der geschundenen Palästinenser stark machen, antisemitische Gefühle oder Gedanken.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu scheren derlei Gedanken nicht. Er ging sogar so weit und tönte, die Parole «Free Palestine» sei «die heutige Version von ‹Heil Hitler›»: