Telepolis: 12-11-2024, Symbolbild: Blister ohne Tabletten

Viele Medikamente sind aktuell Mangelware. Symbolbild: Pixabay Licence

Lieferengpässe bei über 400 Arzneimitteln. Hintergrund: Outsourcing. Was wird aus Lauterbachs Plan, die Produktion in Deutschland wieder anzukurbeln?

Ob Antibiotika, Diabetes-, Krebs- oder Herzmedikamente: Viele lebenswichtige Arzneimittel sind momentan nicht selbstverständlich verfügbar. Apotheken schlagen Alarm – und in der Lieferengpass-Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind aktuell 468 Arzneimittel aufgelistet.

Über die Gründe solcher Mangelsituationen wird bereits seit der Corona-Krise diskutiert. Ein wesentlicher Grund: Deutsche Pharma-Unternehmen haben teils Jahre oder Jahrzehnte zuvor ihre Produktion in großem Stil in ferne Niedriglohnländer mit weniger Umwelt-Auflagen verlegt. Nicht zuletzt ins aufstrebende China.

Rund 70 Prozent Medikamente mit Wirkstoffen aus China

Zu Beginn dieses Jahrzehnts wurden rund 40 Prozent der weltweit produzierten Medikamenten-Wirkstoffe in der Volksrepublik hergestellt, wie das Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Daxue Consulting mitteilte. Rund 70 Prozent aller in Europa und Japan produzierten Medikamente enthielten demnach Wirkstoffe aus China.

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Und der Trend setzt sich trotz der schlechten Erfahrungen und geopolitischer Spannungen fort: Auch das letzte Werk für die Produktion des Schmerzmittels Novalgin in Europa wird geschlossen. Wie die Frankfurter Rundschau am 21. Juni berichtete, soll 2025 nach mehr als 100 Jahren die Herstellung des Medikaments in Frankfurt-Höchst beendet und nach China verlagert werden.

Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen

Versuche, diese Abhängigkeit in Deutschland zu reduzieren, gingen bisher nur langsam voran. Noch-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) räumt diese Abhängigkeit bis heute ein.

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