Nachdenk Seiten: 19-10-2024,

„Unabhängig davon, welchen historischen Bezug sie auch immer behält, bleibt die Emigration ein Versehen des Schicksals“, schreibt der renommierte Maler und Schriftsteller Haralampi G. Oroschakoff in seinem Lebensroman mit dem Titel „Das Lächeln des Emigranten“. „Wer als Fünfjähriger aus seiner Welt herausgerissen und in eine andere Art zu fühlen, zu denken und zu leben eingeführt wird, als sei sein Geborenwerden am alten Ort ein Zufall gewesen, wird niemals mehr das Gefühl los, dass es so, wie er ist, sich bewegt und spricht, irgendwie nicht richtig ist.“ Ein Bericht von Éva Péli.

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Haralampi G. Oroschakoff stellte kürzlich sein Buch mit einer Lesung im Berliner „Sprechsaal“ vor – mit einer Zeitreise durch die europäische Geschichte aus der Perspektive eines Künstlers aus einer russischen Emigrantenfamilie. Die Familie seiner Mutter entstammt dem ungarischen Uradel aus Transsylvanien (Siebenbürgen). Er eröffnete außerdem die Ausstellung seiner Werkreihe „Maps“, die noch bis diesen Samstag, 19. Oktober 2024, im „Sprechsaal“ zu sehen ist.

Die Bilder entstanden Anfang der 90er-Jahre, als die Welt im Aufbruch war und sich neu formierte. Neben dem Mauerfall und dem Zerfall der Sowjetunion war das auch die Zeit der Kriege in Jugoslawien. Diese Arbeiten sind seit 1993 nicht mehr gezeigt worden. Und aus der heutigen Sicht betrachtet würden die Bilder geradezu prophetisch wirken, sagte der Künstler.

Die Veranstaltung richtete Berlin im Dialog in Kooperation mit der Eurasien Gesellschaft aus.

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