Nachdenk Seiten: 30-05-2025,

Alle beteiligten Parteien müssen jetzt auf einen sofortigen Waffenstillstand im Ukrainekrieg drängen. Ein umgehendes Ende des Tötens hat das oberste Ziel zu sein. Das darf nicht durch Verweis auf angeblich noch „zwingend für einen dauerhaften Frieden notwendige“ militärische Maßnahmen verwässert werden. Dieses Gerede ist von beiden Seiten zurückzuweisen. Den Krieg mit Verweis auf „höhere Güter“ noch weiter in die Länge zu ziehen, obwohl es eine Chance auf eine Waffenruhe und darauf aufbauende Verhandlungen gäbe, ist nicht zu rechtfertigen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

Man konnte der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern lange vorwerfen, dass sie an einer Waffenruhe und an Verhandlungen nicht interessiert waren. Entsprechende Forderungen wurden von dieser Seite als „russisches Narrativ“ von Putins nützlichen Idioten diffamiert. Vor kurzem träumten schließlich westliche Strategen noch vom Sieg über die russische Armee, sie wollten mutmaßliche taktische Vorteile der Ukraine nicht gefährden und sie wollten Russland nicht durch eine Waffenruhe die Möglichkeit zur Auffrischung des Nachschubs etc. geben.

Ein ähnliches Motiv unterstelle ich nun der russischen Führung für das ablehnende Verhalten gegenüber einem möglichen von den USA vermittelten Waffenstillstand. Damals wie heute ist diese aus taktisch-militärisch-geopolitischen Gründen erfolgende Kriegsverlängerung scharf abzulehnen, auch von russischer Seite. Denn dadurch sterben weiter Menschen in einem sinnlosen Krieg.

Ein provozierter Krieg

Der Ukrainekrieg wurde von westlicher Seite vorsätzlich von einem Regionalkonflikt zu seinen jetzigen Ausmaßen aufgeladen. Der Krieg wurde vor 2022 vor allem von US-Seite hart provoziert – man wusste, dass durch bestimmte geopolitische Zuspitzungen von westlicher Seite ein militärisches Eingreifen aus russischer Sicht (!) irgendwann „unausweichlich“ erscheinen würde.

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