Nachdenk Seiten: 11-06-2025,

In Deutschland schwindet die Zahl der Reichen – nicht nennenswert und gewiss nicht nachhaltig. Zumal es immer mehr Superreiche gibt, die mit ihrem ökologischen Fußabdruck den Globus verwüsten. Der neue Bundeskanzler fliegt mit schlechtem Beispiel voran. Ein Einwurf von Ralf Wurzbacher.

Oh Schreck! In Deutschland machen sich die Millionäre rar. Gerade einmal noch 1,605 Millionen Exemplare ihrer Gattung zählte die Republik im zurückliegenden Jahr. Davor waren es noch 41.000 mehr. So steht es geschrieben im World Wealth Report 2025 der französischen Beratungsfirma Capgemini, der vor einer Woche veröffentlicht wurde. Was ist da bloß los? Beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) fürchtet man das Schlimmste: „Der deutsche Millionär, ein Fall für die Rote Liste gefährdeter Arten?“ Der Medienverbund rechnet vor: Geht es in dem Tempo weiter, wären in 40 Jahren alle weg vom Fenster und kein Zaster mehr da, der sich aus selbigem werfen ließe. „Es ist verdammt ernst“, warnt RND-Reporter Marco Nehmer.

Tatsächlich macht er nur Spaß und recht hat er damit. Der Kapitalismus mag ja so manches erledigen – am Ende mithin die ganze Menschheit –, aber niemals wird er müde, Reiche und Superreiche zu produzieren. Täte er es nicht, ginge ihm die Luft aus und bliebe der Erde wieder Luft zum Atmen. Aber eben das wäre wider seine Natur, die nach schöpferischer Zerstörung strebt, bis zur planetaren Erschöpfung. Dahingehend läuft alles nach Plan. Denn im weltweiten Maßstab zeigen sich die „außerordentlich vermögenden Privatpersonen“, sogenannte High Net Worth Individuals (HNWI), sehr wohl vermehrungsfähig.

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