Overton Magazin: 30-04-2025, Never Stop LearnungQuelle: Pixabay

Wie steht es um die Bildung im Angesicht der neuen Bundesregierung? Und was kann man tun, um Bildung wieder als wertvolles Gut zu installieren?

Roberto De Lapuente hat sich erneut mit Prof. Bernhard Krötz darüber unterhalten.

De Lapuente: Bildungspolitik kam bei den Verhandlungen zur Merz-Koalition mit den Sozialdemokraten gar nicht vor. Hat sich die Politik damit nicht auch ein Stück weit ehrlich gemacht, Herr Krötz? Wenigstens macht sie uns nichts mehr vor.

Krötz: Termini wie Anstand oder Ehrlichkeit sind schwerlich mit der kommenden Bundesregierung in Einklang zu bringen. Der Koalitionsvertrag in Sachen Bildung ist ein uneingeschränktes »Weiter so«. Aberwitzig, dass das, was uns an den Rand des Abgrundes geführt hat, weiter betrieben werden soll. Niemand aus der Politik hat die Kraft noch den Willen, den tonangebenden Stiftungen, Lehrergewerkschaften sowie »Unserer Wissenschaft« die Stirn zu bieten.

De Lapuente: Wie meinen Sie das?

Krötz: Welcher Arbeitgeber von Format vertraut heute noch einem staatlichen Zeugnis? Die Bildungszertifikate sind nur noch von geringer Aussagekraft, um es noch vornehm auszudrücken. Interessant ist hier auch die Umkehr des Flynn-Effekts: Schlechte Bildung macht Menschen dümmer und der Durchschnitts-IQ in der westlichen Bevölkerung sinkt. Und speziell an den Universitäten: Jeder zweite Student ist definitiv studierunfähig mit zunehmender Tendenz. Schließlich, ist diese »Unsere Wissenschaft« teuer und zugleich mittelmäßig wie nie. Eigentlich alles untragbare Zustände, die Konsequenzen haben müssten.

»Stiftungen mit ihren NGOs als Satelliten,  » Lees verder