Overton Magazin: 13-01-2025, Bundeswehrsoldaten marschierenU.S. Navy photo by Petty Officer 3rd Class Max Rector, Public domain, via Wikimedia Commons

Das Unwort des Jahres steht fest: Es lautet »biodeutsch«. Das tatsächliche Unwort des Jahres hat die Jury natürlich nicht prämiert.

Schon erstaunlich, dass das Unwort des Jahres jedes Jahr Anfang oder Mitte Januar so populär durch die Presse geht. Selbst die Tagesschau vermeldet Jahr für Jahr Vollzug. Dabei handelt es sich bei der Jury eigentlich nur um eine kleine Truppe, einem etwas besseren Kaffeekränzchen quasi – fünf ständige Mitglieder unter Einschluss eines oder zweier kooptierten Gastes sondieren die Einsendungen – und beschließen dann ein jährliches Unwort. Ein bisschen so, wie Weinköniginnen benannt werden. Nur, dass die es nicht in die Tagesschau schaffen. Nach welchen Kriterien die Jury beschließt? Teile der Wahrheit könnten vermutlich verunsichern …

Dieses Jahr, so gab die Jury heute bekannt, habe es das Wort »biodeutsch« zum Unwort gebracht: Weil der Wortgebrauch »gegen die Idee von demokratischer Gleichheit und Inklusion verstößt«. Das kann zutreffend sein – muss es aber nicht. Was die Jury dann auch gleich noch hinzufügt: Man wolle »nicht den ironisch-satirischen, sondern den diskriminierenden Wortgebrauch« kritisieren. Wenn man es genau nimmt, sagt die Jury damit letztlich: Nicht das Biodeutsche ist das Problem, sondern derjenige, der das Wort in einem bestimmten Zusammenhang gebraucht. Sonderbar das alles! Der zweite Platz ging übrigens an: »Heizverbot«. Denn ein solches gäbe es gar nicht. Aber auch Dinge und Umstände, die es nicht gibt,

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