Overton Magazin: 16-01-2025, Ivan Radic, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Wissenssoziologische Hinweise zur Pandemie in Deutschland und ihrer theoretischen Dimension.
Zugegeben: der folgende Kurztext ist theorielastig. Insofern sperrig. Er wurde im Hochsommer 2021 erarbeitet. Angesprochen wird eine damals wie heute vernachlässigte sozialwissenschaftliche Dimension einer gewaltigen Erscheinung in ihrer ganzdeutschen Ausprägung. Die eine spätbürgerliche, formal demokratisch verfasste, Gesellschaft seit März 2020 nachhaltig umwälzte: das einem Virus geschuldete Coronaphänomen führte zu einer heute zurecht nicht nur Schwindelpandemie, sondern auch “Staatsverbrechen” (Gunter Frank) genannten repressiven Verkehrung des Alltagslebens einer real-existierenden Gesellschaft und der Zerstörung ihrer Grundlagen auch mithilfe als Wissenschaft ausgegebener ideologischer Politik. Was das funktional in der Folge konkret bedeutet wurde zeitnah und noch während des Prozesses selbst begrifflich als destruktive Entgesellschaftlichung und damit als Zerstörung von Gesellschaft überhaupt beschrieben. Insofern geht es im Leitkonzept: Soziozid um bewussten Rückbezug auf geschichtliche Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die Genozid oder Völkermord genannt werden.[1] So gesehen ist der Text selbst inzwischen wissenschaftshistorisch. Und wird auch deshalb als Dokument in der am 1. August 2021 ins Netz gestellten Form[2] als so sperriger wie theorielastiger sozialwissenschaftlicher Beitrag wiederveröffentlicht. RA, 10. Jan. 2025
Soziozid
Was seit Anfang 2020 mit eingängigen Medienchiffren Pandemie, Corona, Covid-19 oder wie auch immer sonst bezeichnet wurde ist in sozialwissenschaftlich relevanten Aspekten, Dimensionen und Folgen vor allem offensichtlich ein in westlich-spätbürgerlichen Gesellschaften in dieser Form bisher nicht gekannter Konformitätsschub. Und untergründig ein bisher nicht vorstellbarer tiefgreifender Prozess der Entgesellschaftlichung.