Overton Magazin: 16-01-2025, Quelle: Pixabay
Chris flüchtet in ein Café und trifft auf Vic. Er, der smarte Berater, der daran glaubt, dass allein der Fortschritt alle glücklich machen wird, ist den Augen der Kriegsfotografin, die schon so viel Unglück auf der Welt gesehen hat und nichts von Menschen hält, die glauben, die Welt verbessern zu können, hoffnungslos naiv.
Chris hat keine Lust sich in seinem verdreckten Anzug von den Mitarbeitern von CallOne in der Kantine sehen zu lassen. Dann lieber in das nächstbeste Café.
Das nächstbeste Café ist genau gegenüber.
Beigefarbene Holzstühle, Holztische aus Bambus mit glatter Oberfläche und gekachelter weißer Boden. Dazu vegane Cookies und Hafermilch Cappuccinos. Ein typisches Café, in das er auch mit Katja gehen würde.
Das Cleane, die skandinavische Aufgeräumtheit beruhigt ihn.
Er kann spüren, wie sein Puls wieder runtergeht. Mit ein bisschen Glück würde er einen neuen Termin bekommen.
Trotzdem ist er sauer.
Chris bestellt einen Café Latte über sein IPhone und zahlt mit seiner digitalisierten Mastercard.
Kein Zufall, dass diese Art Cafés Europa gerade erobern. Selbst in Paris verschwinden die alten Bistrots. Man mag es traurig finden, aber Chris findet es ist Zeit dem 19. Jahrhundert, auf Wiedersehen zu sagen. Das Café hier ist von Menschen gestaltet worden, die wissen, dass man nur mit und nicht gegen die Wirtschaft arbeiten muss. Menschen, die das Potential der Digitalisierung erkannt haben.
Digitale Bestellungen findet er cool, Macht man in Asien schon lange.