Overton Magazin: 02-07-2025, IAEA-Chef Rafael Grossi am 23. Juni- Bild: IAEA
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde genießt im Westen großes Vertrauen. Iran dagegen wirft Rafel Grossi einen Mangel an Neutralität vor.
Die Rede des IAEA-Chefs während der Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats am 22. Juni könnte den Ausschlag gegeben haben für die Entscheidung Irans, die Zusammenarbeit mit der Behörde auszusetzen. Nach dem völkerrechtswidrigen US-Angriff auf iranische Atomanlagen hatte die iranische Delegation gefordert, den Angriff zu verurteilen. Dies hatte das Land auch vom Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA erwartet, denn Irans Atomanlagen stehen unter ihrer Aufsicht, der Angriff auf sie widerspricht auch IAEA- Resolutionen.
Doch Grossi wich einer Verurteilung aus, sprach stattdessen davon, dass „die dramatischen Ereignisse in Iran“ durch „das Bombardement der letzten Nacht“ noch gravierender geworden seien. Erst nach über 4 Minuten Redezeit erwähnt der IAEA-Chef das erste Mal die USA im Hinblick auf die bei ihrem Angriff gewählte Munition. Die Gefahr, die von Angriffen auf Atomanlagen ausgeht, erwähnt er wohl und auch, dass man solche nicht angreifen sollte, aber die Gefahr, die von Irans Atomprogramm ausgehen könnte, steht deutlich im Vordergrund seiner Rede.
„Wir“, so Grossi, „müssen zum Verhandlungstisch zurückkehren und den IAEA-Inspektoren erlauben, zu Irans Atomanlagen zurückzukehren und die Lagerbestände an Uran zu erfassen, darunter am wichtigsten die 400 Kilogramm auf 60 Prozent angereicherten Urans“. Er sei bereit, sich sofort auf dem Weg nach Iran zu machen, um sich für den Schutz der Anlagen einzusetzen und für eine diplomatische Lösung „für die langfristige Sicherheit,