Overton Magazin: 04-07-2025, Quelle: Pixabay
Champagnerlaune in Odessa. Aber nur für diejenigen, die Geld besitzen und nicht an der Front ums Überleben kämpfen.
Am letzten Wochenende fand in Odessa, der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer, ein für den Sommer völlig gewöhnliches Ereignis statt: In einem Nachtclub gab es eine Party, bei der die goldene Jugend eine ganze Badewanne voller Moët & Chandon-Champagner bestellte. Der Preis pro Flasche ist für ein kriegführendes Land empörend – 170 Euro! Das Durchschnittsgehalt des Landes liegt unwesentlich höher. In die Nachtclubs von Odessa kommen ständig Geschäftsleute, Kinder von Politikern oder einfach bloß reiche Ukrainer und hinterlassen oft Rechnungen um die Zehntausende von Euro.
Es hat sich heute einfach eine ganze Klasse von Geschäftsleuten im Land gebildet, die ihr Geld mit Waffenlieferungen, Militärkorruption und schlichtweg mit Finanzhilfen aus Europa verdient. Laut dem bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusov wurden mehr als eine Milliarde Euro, die für Befestigungsanlagen gedacht waren, veruntreut. Eine große Zahl ukrainischer Soldaten bleibt damit ungeschützt, weil das Geld als Korruptionseinkommen verwendet wird.
Einkommen macht sicher
Am letzten Wochenende war der Höhepunkt im feiernden Odessa das Unterhaltungsprogramm von Verka Serduchka. Das ist der ukrainische Sänger Andrij Danylko, der 2007 beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz belegte. Damals trug er den skandalträchtigen Song „Lasha Tumbai“ vor. Der Titel hat keine Bedeutung, klingt aber wie „Russia Goodbye“. Dieses Mal kritisierte der Künstler die „Sprach-Ombudsmänner“. Das sind Beamte, die durch Hotels, Restaurants, Schulen und Universitäten gehen und Menschen bestrafen,