Manova: 30-05-2025, Beweglich

Nicht Wladimir Putin und nicht Donald Trump haben die Europäer ausgetrickst, sondern in erster Linie sie sich selbst. Denn sie wollen die Wirklichkeit nicht anerkennen und glauben immer noch, im Konzert der Großen mitspielen zu können, sie die ehemaligen Kolonialherren. Sie wollen nicht wahrhaben, dass sie trotz des eigenen bescheidenen Atomwaffenarsenals und ganz guter, aber zerfranster Rüstungsindustrie nur noch Regionalmächte sind. Sie denken immer noch in Vorstellungen alter Größe und wollen einfach nicht anerkennen, dass die USA, Russland und China das Spiel bestimmen. Die europäischen Nationalstaaten und selbst die Europäische Union dürfen nur mitspielen, wenn man sie lässt.

Sie schwanken im Konflikt um die anstehende Friedensregelung zwischen Selbstüberschätzung, indem sie glauben, Russland Bedingungen stellen und damit die Führung im Kreml unter Druck setzen zu können. Andererseits wieder rufen sie kleinmütig bei Donald Trump an und versuchen, aus dessen Worten eine Zustimmung oder gar Unterstützung für ihre ausgetüftelten Pläne zu bekommen.

Die europäischen Schlaumeier haben sich nämlich etwas ausgedacht, womit sie glauben, Putin und Russland das Heft des Handelns wieder aus der Hand schlagen zu können, nachdem der Kreml überraschend Kiew direkte Verhandlungen vorgeschlagen hatte. Sie versuchen, einen größeren Konflikt daraus zu machen, dass Putin nicht ihrer und Selenskyjs Forderung nachkommt, in Istanbul am Verhandlungstisch zu erscheinen. Sie konstruieren daraus, dass der Kreml kein Interesse an einer Friedensregelung habe.

Denn Moskaus Ansinnen, direkt mit Kiew zu verhandeln, passt den Europäern ganz und gar nicht. Mit dem Vorschlag einer einmonatigen Waffenruhe hatten sie Putins Verhandlungsbereitschaft und Friedenswillen öffentlich als verlogen vorführen wollen,

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