Transition News: 13-10-2024,

Veröffentlicht am 14. Oktober 2024 von DF.

Jacques Pilet, profilierter Westschweizer Journalist französischer Sprache, analysiert in einem neuen Essay insbesondere die Entwicklungen und Konflikte, die sich an Westschweizer Universitäten und in den Medien abspielen, seit sich auch dort der Wokismus verbreitet.

In einem einführenden Abschnitt, der eher akademisch geprägt ist, beginnt Pilet mit den Überlegungen von Jonas Follonier, dem Chefredakteur des Regard Libre, ein 2014 in Sitten gegründetes Westschweizer Medium. Zunächst wurde sie online veröffentlicht, seit 2015 erscheint sie monatlich in Papierform und seit 2021 am Kiosk). Follonier reflektiert über die zunehmende Verbreitung einer unklaren Ideologie, die sich in den letzten Jahren vor allem in Schulen, Universitäten und Medien wie der RTS etabliert hat (RTS sind die französischsprachigen Programme der staatlichen Radio- und Fernsehanstalt SRG).

Der Wokismus, einst als fortschrittliche Bewegung angesehen, stößt mittlerweile auf wachsende Kritik. Besonders besorgniserregend ist die Beobachtung, dass die lautesten Verfechter dieser Ideologie oft unwillig sind, sich einer offenen Debatte zu stellen. In akademischen Diskursen, etwa in Genf oder Neuchâtel, wird häufig eine aggressive Atmosphäre geschaffen, in der Meinungen, die von der vorherrschenden Linie abweichen, nicht nur angefeindet, sondern auch aktiv zum Schweigen gebracht werden, schreibt Follonier.

Der Begriff «woke», der aus den USA stammt, steht ursprünglich für das Bewusstsein über Rassendiskriminierung. Er hat sich jedoch ausgeweitet und umfasst inzwischen auch die Sichtweise auf sexuelle Minderheiten, transgender Identitäten und die Gleichstellung der Geschlechter. Frauen werden oft als Opfer von Diskriminierung und Gewalt dargestellt,

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