Apolut: 21-08-2024,

Ein Kommentar von Norbert Häring.

Die indonesische Hauptstadt geht langsam unter, weil sich der instabile Untergrund absenkt. Aus Anlass einer ersten offiziellen Zeremonie in der geplanten neuen Hauptstadt, gab es dieser Tage in vielen Medien Berichte darüber. Diese zeigen, wie umfassend die deutschen Redaktionen darauf getrimmt worden sind, jedes Problem, das mit Wetter oder Wasser zu tun hat, dem Klimawandel zuzuschreiben, selbst wenn sie wissen, dass es Unfug ist.

Weil man die ARD auch einmal loben muss: Tagesschau.de bringt einen der wenigen Berichte , die ohne den ansonsten obligatorischen Verweis auf die Folgen des Klimawandels auskommen. Hier heißt es kurz und knapp zum Grund des Versinkens: „Ursache für die Probleme ist vor allem das exzessive Abpumpen von Grundwasser.“ In der 20 Uhr Tagesschau im Fernsehen war am 17.8. ebenfalls nicht von Klimawandel die Rede. Und auch im ZDF wurde solide berichtet . Dort hieß es korrekt, in geringem Maße trage auch der Anstieg des Meeresspiegels zum Problem bei.

Bei ntv.de dagegen heißt es vorn im Artikel :

„Das wohl größte Problem der Stadt sind die regelmäßigen starken Überschwemmungen. Mitverantwortlich sind der steigende Meeresspiegel und die sich häufenden Extremwetterereignisse.“

Da noch keine anderen Verantwortlichen genannt wurden, muss der Leser denken, Jakarta habe vor allem ein Problem mit dem Klimawandel. Das ist jedoch grob falsch und die Autorin weiß das. Denn sie schreibt später im Text:

„Die Kombination aus steigendem Gewicht und sich leerenden Hohlräumen im sumpfigen Boden ist gefährlich: Die Stadt sackt ab und mit ihr die Bevölkerung.

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