TKP: 09-09-2024, Der Begriff ‚Zigeuner‘ wird heftig abgelehnt – seitens des Zentralrats und in woken akademischen Zirkeln. Der Begriff selber ist unschuldig, denn es gibt keine allgemein anerkannte etymologische Herleitung, die etwa dieses Wort negativ konnotierte und gar mit “unrein” in Verbindung brächte.
Es gibt einen kaum oder gar nicht beachteten Vorschlag aus Rumänien für zwei ergänzende Etyma für das Wort ‚Zigeuner/Cigan‘, die sich aus dem Sanskrit ableiten lassen und auf sehr frühe Eigenbezeichnungen hinweisen, die keinerlei negative Konnotation haben. Es ist also weder nötig noch sinnvoll, in ‚Zigeuner‘ bzw. ‚cigani‘ diskriminierende Fremdbezeichnungen zu sehen.
Bernhard Streck hatte in dem von ihm 2009 herausgegebenen Buch ‚Shutka Shukar‘ betont, daß die damalige Leipziger Tsiganologie an dem ehrwürdigen Ethnonym ‚Zigeuner‘ festhalte. Ein Plädoyer für diesen ehrenwerten Begriff hatte 2013 auch der (zu früh verstorbene) Rolf Bauerdick in seinem Buch über Zigeuner gehalten.
Wir wollen, mehr als ein Jahrzehnt später, ebenso eine Lanze brechen für den stolzen Gebrauch des Wortes ‚Zigeuner‘. Mit dieser Meinung sind wir weder die ersten noch die die letzten und dürfen uns zumindest mit einer Minderheit der deutschen Zigeuner im Einklang wähnen. [Der Musiker und Großneffe von Django Reichardt] “Markus Reinhardt verwendet bewußt den alten Kulturbegriff, zumal die Korrektheitsphrase ‚Sinti und Roma‘ Gruppen wie bspw. die Kalderasch, Kalé, Lovara oder Olah ausgrenze. Er ist stolz darauf, Zigeuner zu sein.”
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Eine umfassende Analyse zum Zigeuner-Begriff hat der Ethnologe Rüdiger Benninghaus (der laut Bauerdick seinerzeit “zu den ersten Adressen zählte,